Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft

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Projekt 'Performance'
Aussprache und Rezitation lateinischer und griechischer Texte (mit Audio-Files)

Herodotus 1.1.

Prooemium: Ἡροδότου Ἁλικαρνησσέος ἱστορίης ἀπόδεξις ἥδε, ὡς μήτε τὰ γενόμενα ἐξ ἀνθρώπων τῷ χρόνῳ ἐξίτηλα γένηται μήτε ἔργα μεγάλα τε καὶ θωυμαστὰ τὰ μὲν Ἕλλησι, τὰ δὲ βαρβάροισι ἀποδεχθέντα ἀκλεᾶ γένηται, τά τε ἄλλα καὶ δι᾿ ἥν αἰτίην ἐπολέμησαν ἀλλήλοισι.

Herodot aus Halikarnass legt seiner Forschungen Ergebnisse im folgenden vor, damit weder das durch Menschen Geschehene mit der Zeit in Vergessenheit gerate noch große und bewundernswerte Werke, die teils von Griechen, teils von Barbaren hervorgebracht worden sind, ohne Nachruhm blieben, vor allem aber, aus welchem Grunde sie miteinander in Krieg gerieten und in führten.

1.1 Περσέων μέν νυν οἱ λόγιοι Φοίνικας αἰτίους φασὶ γενέσθαι τῆς διαφορῆς· τούτους γὰρ ἀπὸ τῆς Ἐρυθρῆς καλεομένης θαλάσσης ἀπικομένους ἐπὶ τήνδε τὴν θάλασσαν καὶ οἰκήσαντας τοῦτον τὸν χῶρον, τὸν καὶ νῦν οἰκέουσι, αὐτίκα ναυτιλίῃσι μακρῇσι ἐπιθέσθαι, ἀπαγινέοντας δὲ φορτία Αἰγύπτιά τε καὶ Ἀσσύρια τῇ τε ἄλλῃ χώρῃ ἐσαπικνέεσθαι καὶ δὴ καὶ ἐσ Ἄργος.

Der Perser Gelehrten behaupten nun zwar, Phoinikier seien schuld an der Spannung (zwischen Asien und Europa): sie hätten, nachdem sie vom sogenannten Roten Meer an unser (Mittel-)Meer gekommen seien und die Landschaft besiedelt hätten, die sie auch heute noch bewohnen, sogleich weite Seefahrten unternommen; indem sie aigyptische und assyrische Waren herbeförderten, seien sie unter anderm auch nach Argos gekommen.

2 τὸ δὲ Ἄργος τοῦτον τὸν χρόνον προεῖχε ἅπασι τῶν ἐν τῇ νῦν Ἑλλάδι καλεομένῃ χώρῃ. ἀπικομένους δὲ τοὺς Φοίνικας ἐς δὴ τὸ Ἄργος τοῦτο διατίθεσθαι τὸν φόρτον,

Argos aber ragte damals in allen Stücken unter den Städten im jetzt sogenannten Griechenland hervor. In diesem Argos also angekommen, hätten die Phoinikier ihre Ware zum Verkauf ausgelegt.

3 πέμπτῃ δὲ ἢ ἕκτῃ ἡμέρῃ, ἀπ᾿ ἧς ἀπίκοντο, ἐξεμπολημένων σφι σχεδὸν πάντων ἐλθεῖν ἐπὶ τὴν θάλασσαν γυναῖκας ἄλλας τε πολλὰς καὶ δὴ καὶ τοῦ βασιλέος θυγατέρα· τὸ δέ οἱ οὔνομα εἶναι, κατὰ τὠυτὸ ὃ καὶ Ἕλληνες λέγουσι, Ἰοῦν τὴν Ἰνάχου.

Am fünften oder sechsten Tage nach ihrer Ankunft, als sie schon fast alles verkauft gehabt hätten, sei unter vielen andern Frauen denn auch des Königs Tochter zum Strande gekommen; ihr Name sei, ebenso wie auch die Griechen angeben, Io gewesen, Tochter des Inachos.

(Übersetzung v. Eberhard Richtsteig)

 

 
   
Inhalt: Rudolf Wachter, Webmaster: info-klaphil@unibas.ch, 21.07.2005