Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft

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Projekt 'Performance'
Aussprache und Rezitation lateinischer und griechischer Texte (mit Audio-Files)

Menandri sententiae (kleine Auswahl, nach der Edition von Jaekel)

Teil 3:

Πατὴρ ὁ θρέψας κοὐχ ὁ γεννήσας πατήρ.

Vater ist der, der aufgezogen hat, und nicht der Vater, der gezeugt hat.

Παντὶ βροτῷ θνῄσκοντι πᾶσα γῆ τάφος.

Jedem Sterblichen ist, wenn er stirbt, die ganze Erde das Grab.

Πολλοὶ κακῶς πράττουσιν οὐκ ὄντες κακοί.

Vielen geht es schlecht, obwohl sie nicht schlecht sind.

Τὰ χρήματ’ ἀνθρώποισιν εὑρίσκει φίλους.

Der Reichtum findet den Menschen Freunde.

Τερπνὸν κακὸν πέφυκεν ἀνθρώποις γυνή.

Ein angenehmes Übel ist für die Menschen die Frau.

Τοῦτ’ ἐστὶ τὸ ζῆν μὴ σεαυτῷ ζῆν μόνον.

Das heisst leben, nicht nur für dich zu leben.

Ὕπνος τὰ μικρὰ τοῦ θανάτου μυστήρια.

Der Schlaf ist die kleinen Mysterien des Todes (d.h. eine kleine Initiation in den Tod).

Χρόνος τὰ κρυπτὰ πάντα πρὸς τὸ φῶς φέρει.

Die Zeit bringt alles Verborgene ans Licht.

Ψευδόμενος οὐδεὶς λανθάνει πολὺν χρόνον.

Keiner, der gelogen hat, bleibt damit lange verborgen.

Ὡς μέγα τὸ μικρόν ἐστιν ἐν καιρῷ δοθέν.

Wie gross ist das Kleine, wenn zur rechten Zeit gegeben!

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Inhalt: Rudolf Wachter, Webmaster: info-klaphil@unibas.ch, 25.02.2007