Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft

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Projekt 'Performance'

Aussprache und Rezitation antiker Texte

(mit zahlreichen Audio-Files)

Wie kommen wir zu einer plausiblen und möglichst korrekten Rezitation antiker Texte? Hier wird eine Antwort versucht. Sie erfolgt in drei Schritten und wird möglichst einfach gehalten:

1. Die Prosodie (vorgesehen und bereits teilweise realisiert: griechisch, lateinisch, sanskrit) gibt die Grundlage der Aussprache in Prosa und Poesie.

2. Die Metrik mit den wichtigsten Versmassen führt in die Rhythmen der antiken Poesie ein.

3. Die Rezitation zahlreicher Texte (in mp3-Dateien, gratis) illustriert die erklärten Prinzipien. Die rezitierten Texte stehen zudem in schriftlicher Form und mit einer synoptischen Übersetzung zur Verfügung.

Für diese Dinge ist das Internet sehr geeignet - in einem Punkt sogar besser als der direkte Unterricht: Man kann die Dokumente so oft anhören, wie man will, wogegen der Lehrer oder Professor jeweils wieder nach Hause geht...

Poesie wird hier durchwegs ohne musikalische Untermalung realisiert, da wir bei Versuchen, antike Musik wiederherzustellen, nicht hoffen können, auch nur annäherungsweise Authentizität zu erreichen.

Viel Spass wünscht

Rudolf Wachter, -- der sich über jedes e-mail freut!


Hintergrund:

Die Idee zu diesem Projekt kam mir im Anschluss an eine Übung mit dem Titel 'Prosodie, Metrik, Rezitation' (zuerst Winter 2001/02 in Heidelberg, dann Winter 2006/07 in Basel) mit dem Ziel einer korrekten und möglichst authentischen Rezitation vor allem poetischer Texte der Antike auf sprachwissenschaftlicher Basis, und ebenso im Zusammenhang mit unserem 'Latinum electronicum' (nun auch als CD-ROM bei Mouton de Gruyter erhältlich), wo – besonders für autodidaktisches Lernen unentbehrlich – ebenfalls Tonbeispiele aufgenommen sind.

"Sich für den Vortrag zu rüsten impliziert sorgfältigste Vorbereitung, damit nicht nur die Aussprache, insbesondere die Akzentuierung der Wörter, sondern auch die 'Melodie' der Satzglieder, Teilsätze, Sätze, ja, des ganzen Textes möglichst überzeugend herauskommt. Selbstverständlich können wir niemals hoffen, das Richtige zu hundert Prozent zu treffen. Doch machen wir ja auch immer wieder die Erfahrung, dass fremdsprachige Kolleginnen und Kollegen in unserer Sprache zwar mit permanent hörbarem 'Akzent' und 'Singsang', aber trotzdem so überzeugend vortragen, frei sprechend oder ablesend, dass wir die Mängel nach ein paar Sätzen vergessen und ihnen ebenso konzentriert, vergnügt oder gar verzaubert zuhören wie einem ausgebildeten Sprecher mit perfekter Standardaussprache. So nahe an das Ideal heran können wir auch in den 'toten' Sprachen kommen." (Zitat aus einem Aufsatz).

 

 
Inhalt: Rudolf Wachter, Webmaster: info-klaphil@unibas.ch, 06.05.2007